robotron – Geschichte(n) und Technik

Ausstellung zum 3. Symposium zur Informatik in der DDR

Tafel 11: Elektronische Datenverarbeitungsanlage EC 1022

Die EDVA EC 1022 wurde in der Sowjetunion im Minsker Werk für Rechentechnik Ordschonikidse produziert und in der DDR über den Außenhandelsbetrieb Robotron Export/Import an DDR-Nutzer ausgeliefert.

Entsprechend der Handelsvereinbarungen zwischen den RGW-Ländern war die DDR zur Abnahme dieser Rechner verpflichtet, damit im Gegenzug Robotron-Rechner exportiert werden konnten. Als EDVA des ESER wurde die EC 1022 auch mit der in der DDR für die eigenen Rechner entwickelten Software betrieben und zur Softwareentwicklung genutzt.

Typisch für diese ära war die Bedienung der Anlage über die Abfrageeinheit (EC 7077), d. h. über eine Schreibmaschine zur Ein- und Ausgabekorrespondenz beim Verkehr mit dem Betriebssystem. Ebenso typisch war ein Bedienfeld am Schrank der Zentraleinheit zur manuellen Bedienung und Steuerung der Rechnerfunktionen und zum Service.

Eine Parallelproduktion der EDVA EC 1022 erfolgte in Bulgarien.

Technische Daten

Produktionsbeginn:1976
Bauelementebasis:TTL
Verarbeitungsbreite:16 Bit
Betriebssysteme:OS-ES, DOS-ES
Rechengeschwindigkeit:90.000...120.000 Op/s
Hauptspeicher:128/256 kB, Zykluszeit 2 μs
Selektorkanäle:2, übertrag.-Geschw. 500 kbit/s
Leistungsaufnahme:25 kVA
Aufstellungsfläche:108 m² für gesamte Anlage

Externspeicherausstattung am Beispiel der Anlage der TH Leipzig von 1976:

  • Wechselplattenspeichersubsystem EC 5551 / 7 x EC 5052 (je 7,25 MB)
  • Magnetbandspeichersubssystem EC 5517 / EC 5017, 9-Spur, 32 bit/mm

Anwendung

Die EDVA EC 1022 war u. a. Basis für Forschungen und Entwicklungen vorzugsweise an Hochschulen und Universitäten der DDR. So entwickelte die TU Dresden z. B. den "Digitalgeometrischen Arbeitsplatz KRS - GD'71", der an die EC 1022 gekoppelt, in Industrie und Forschung eingesetzt wurde.
 
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