Richtfunktechnik
Die Richtfunktechnik im Radeberger Robotron-Betrieb hatte eine lange
Tradition, die bis 1946 zurück reichte. Nach der Entwicklung und Produktion
von Geräten für die sowjetische Besatzungsmacht kamen wichtige Beiträge beim
Aufbau des Fernsehens in der DDR zustande, u.a. für die übertragung der Bild-
und Tonsignale vom Studio zu den Sendern. Dazu kam auch die Deckung des Bedarfs
an Nachrichtenlinien über Richtfunkstrecken bei der Deutschen Post, der NVA
und bei Sonderbedarfsträgern. Ein nennenswerter Anteil Radeberger
Richtfunktechnik wurde exportiert, jedoch betrug zu keiner Zeit der Umsatz
mehr als 15% der Gesamtproduktion. Im Rahmen eines geplanten moderneren
Ausbaus der Fernmeldestrecken in der DDR wurde 1969 in enger Zusammenarbeit
mit dem Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamt der Deutschen Post die
Entwicklung des Breitband-Einheitssystems BES begonnen. Parallel dazu begannen
dann die Arbeiten an den Geräten zur digitalen übertragung. Diese PCM-Technik
bildete bis 1990 eine stabile Grundlage der Produktion.
Bei der Bildung des Kombinates Robotron setzte die Regierung durch, dass trotz
der Widerstände der Kombinatsleitung wenigstens die Fertigung der
Richtfunktechnik im Betrieb Radeberg blieb. Der Bereich Entwicklung hingegen
firmierte dann als "Institut für Nachrichtentechnik - Außenstelle Radeberg".
Aus Effektivitätsgründen wurde 1976 die Entwicklung der Richtfunktechnik
wieder in den Radeberger Betrieb und damit in das Kombinat Robotron
eingegliedert. Das vereinfachte die notwendige Zusammenarbeit zwischen
Entwicklung, Fertigung, Projektierung und Absatz.
Nach der Wende arbeiteten wesentliche Teile dieser Erzeugnislinie als
"ANT-Nachrichtentechnik Radeberg GmbH" weiter.
Download:
- Entwicklung und Produktion von Erzeugnissen der Richtfunktechnik im VEB Robotron-Elektronik Radeberg
- Autor: W. Thote (pdf, 150kB)
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